Serie: Blutwerte bei pflanzlicher Ernährung – Teil 02


Diese Artikelreihe soll etwas Aufschluß darüber geben, welche Blutwerte sinnvollerweise bei einer pflanzlichen Kost im Auge behalten und getestet werden sollten.


Der heutige Artikel der Blutwerte-Serie widmet sich dem sogenannten Sonnenvitamin  – dem Vitamin D. Dieses Vitamin ist ein überaus wichtiges und essenzielles Vitamin, dass unter optimalen Bedingungen endogen synthetisiert (vom Körper selbst gebildet) werden kann. Die Eigensynthese erfolgt hierbei durch die UV-Strahlung über die Haut – daher der Name des „Sonnenvitamins“.

Verbringen wir schon 15 Minuten täglich an der frischen Luft in der Sonne, so nehmen wir vor allem in den Sommermonaten reichlich an Vitamin D zu uns. In den eher kalten und grauen Jahreszeiten sollten wir – vor allem bei veganer Ernährungsform – über eine Supplementierung nachdenken.


Welche Rolle spielt Vitamin D in unserem Organismus aber nun?

Vitamin D nimmt eine wichtige Rolle in Sachen Aufbau und Erhalt der Knochen ein. Zudem unterstützt es die Kalziumabsportion, was auch von großer Bedeutung in dieser Hinsicht ist. Vereinfacht gesagt, kann ein Vitamin D – Mangel dazuführen, dass nicht mehr genügend Calcium über die Nahrung aufgenommen werden kann, was schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.  

Welcher Blutwert ist nun derjenige, den wir im Idealfall bestimmen lassen sollten?

Zur Feststellung eines potenziellen Vitamin D – Mangels, eignet sich das sogenannte „Speicher-Vitamin-D“ recht gut. Wir sprechen hier vom „25-OH-Vitamin-D“-Wert, also dem „25-Hydroxy-Vitamin-D“.


Folgende Referenzwerte werden momentan angenommen:

Männer bis 18 Jahre:                    60 – 120 (nmol/L)
Männer über 18 Jahre:                50 – 100 (nmol/L)
Frauen bis 18 Jahre:                     60 – 120 (nmol/L)
Frauen über 18 Jahre:                  50 – 100 (nmol/L)

Die Angaben sind in diesem Fall in Nanomol pro Liter.


Im Falle einer Abweichung des Wertes (in den Wintermonaten bei rund 80 % der deutschen Bevölkerung der Fall) sollte dies jedoch immer mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Auch eine eventuelle Supplementierung sollte in jedem Fall ärztlich besprochen werden, da Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist und unter Umständen eine (toxische) Überdosierung hervorrufen kann.

Im nächsten Artikel gehe ich näher auf das Thema Eisenversorgung bei veganer Ernährung ein, bzw. auf die Zufuhrmethoden und Blutwerte.

Bis bald! 🙂

Jens.

Serie: Blutwerte bei pflanzlicher Ernährung – Teil 01


Diese Artikelreihe soll etwas Aufschluß darüber geben, welche Blutwerte sinnvollerweise bei einer pflanzlichen Kost im Auge behalten und getestet werden sollten.

Zu Beginn gleich mal einer der definitiv wichtigsten Blutwerte – der Vitamin B 12 – Spiegel.

Hierbei solltet ihr daraufachten, dass ihr nicht unbedingt den Serumswert bestimmen lasst, sondern im Idealfall den Holo-Transcobalamin (Holo-TC)-Wert. Dieser ist im Vergleich zum Serumswert wesentlich aussagekräftiger und misst effektiv nur das aktive B12 in eurem Körper!
Sollte es hier zu Abweichungen kommen, sprich zu einem zu geringen Wert, wäre es unter Umständen noch sinnvoll, den Homocysteinspiegel bestimmen zu lassen. Dieser steigt nämlich dann an, sobald der Körper zu wenig Vitamin B12 gespeichert hat und deutet somit relativ klar auf einen Mangel hin. Zu guter letzt, könnt ihr auch noch den Wert der Methylmalonsäure (MMA) bestimmen lassen. Dieser wiederum kann sowohl im Serum, als auch im Urin getestet werden  und steigt ebenfalls – teils stark – an, wenn dem Körper nicht genügend Vitamin B 12 zur Verfügung steht.


Referenzwerte:

Serum-Cobalamin:
 
Normwerte:       200 bis 1000 ng/l

– Hier ist zu beachten, dass selbst bei einem Wert von über 400 ng/l theoretisch ein Mangel vorhanden sein könnte, da dieser Wert nur eine limitierte Aussagekraft hat.
(Mein eigener Wert lag hier beispielsweise zuletzt bei 429 ng/l).


Holo-Transcobalamin (Holo-TC):

Normwerte:       > 50 pmol/l
Graubereich:      35 bis 50 pmol/l
Mangel:               < 35 pmol/l

– Mein persönlicher Holo-TC-Wert lag vor kurzem übrigens bei 122 pmol/l und somit absolut im grünen Bereich :-).


Methylmalonsäure (MMA):
Normwerte:       50 bis 300 nmol/l

– Die Bestimmung des MMA-Wertes ist sehr sensitiv und zeigt bereits recht eindeutig einen Mangel an Vitamin B 12 an. Dieser Wert ist dann teils stark erhöht.



Homocystein:
Möglicher Mangel:         > 10 µmol/l

– Fehlt dem Körper das essenziell wichtige Vitamin B 12, so steigt diese Aminosäure an und deutet relativ klar auf einen Mangel an B 12 hin. Ohne Vitamin B 12 kann hier kein Abbau dieser Aminosäure stattfinden, was möglicherweise toxische Wirkungen erzielen kann.


Zusatzinfo: Sind sowohl der Wert der Methylmalonsäure, als auch der Homocysteinwert im Normalbereich, so kann fast zu 100% ausgeschlossen werden, dass ein Vitamin B 12 Mangel existiert.

Allgemein sollte natürlich noch beachtet werden, dass Referenzwerte je nach Labormethode unterschiedlich ausfallen können und eine (kleine) Abweichung, nicht immer automatisch bedeutet, dass ein Mangel sicher existiert.

Diese Blutanalyse im Bezug auf aktives Vitamin B12, solltet ihr ungefähr einmal pro Jahr vornehmen. Natürlich vorausgesetzt es gab keine Unregelmäßigkeiten und es wurde nicht bereits ein Mangel diagnostiziert.

Im nächsten Teil dieser Serie, widme ich mich dem überaus wichtigen Vitamin D – dem sogenannten Sonnenvitamin. 🙂


Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2012/daz-8-2012/vitamin-b12-fuers-gehirn

Leben und leben lassen…

Gründe für einen rein veganen Lebensstil gibt es zu genüge.
In diesem Artikel möchte ich näher darauf eingehen, was durch die vegane Lebensweise im Allgemeinen, für die Umwelt, Tierwelt und die eigene Gesundheit bewirkt werden kann.

Grund 01: Ethische Gründe

Ein wichtiger Punkt, den viele vegan lebende Menschen immer wieder als Grund für ihren Veganismus nennen, ist die (Tier-)Ethik. Der grausame Umgang mit Lebewesen sollte überdacht werden und ständig präsent in unserem Bewusstsein existieren. Mit jeder Mahlzeit bzw. jedem Einkauf den wir tätigen, können wir grundlegendes ändern und zum Positiven gestalten!

In etwa 98 % des Fleisches in Deutschland stammt nachweislich aus der intensiven (Massen-)Tierhaltung. Auch wenn viele Omnivore gerne mal auf den „Bio-Bauern um die Ecke“ verweisen, ist es tatsächlich viel mehr so, dass in den allermeisten Fällen, Fleisch von Tieren konsumiert wird, die auf engstem Raum „leben“ bzw. gehalten, gemästet und schlussendlich auch gequält werden.

Ein genereller Verzicht oder zumindest eine Reduzierung tierischer Lebensmittel (aus ethischen Gründen) kann sicherlich dauerhaft dazuführen, dass die Nachfrage geringer wird und somit indirekt gegen die grausamen Machenschaften der Intensivtierhaltung „protestiert“ wird.

Grund 02: Der Umwelt zu Liebe

Auch umweltschonende Gründe werden häufig angeführt, wenn es um die bewusste Entscheidung geht, von nun an vegan zu leben und sich rein pflanzlich zu ernähren.

In der konventionellen Intensivtierhaltung werden häufig Mineralstoffdünger und Pestizide eingesetzt, um den Futtermittel-Anbau für die sogenannten „Nutztiere“ zu gewährleisten.
Dies kann unter anderem zum Verlust der Biodiversität führen und auch zu hohe Anteile an Nitrat und Phosphat können sich in den Böden ansetzen, was widerum dazuführt, dass eine Übersäuerung der Böden stattfindet.

Laut der FAO („Food and Agriculture Organization of the United Nations”) liegt der Anteil der Agrarwirtschaft an den treibhauswirksamen Schadstoffemissionen bei 33%!
Insbesondere Kohlenstoffdioxid, Methan und Distickstoffmonoxid zählen zu den treibhauswirksamen Schadstoffemissionen der Landwirtschaft. Ca. 75% davon enstehen durch die Produktion von tierischen Lebensmitteln und nur die in etwa restlichen 25% gehen auf die Produktion pflanzlicher Lebensmittel zurück.

Grund 03: Die Welthungersituation

Weltweit leiden derzeit in etwa 822 Millionen Menschen an Hunger. Dies entspricht jedem 9. Menschen der Gesamtbevölkerung. Allein 814 Mio. Menschen davon stammen aus sogenannten Entwicklungsländern, dem globalen Süden der Welt. Alle 10 Sekunden stirbt weltweit ein Kind an den Folgen von massivem Hungerleiden und der daraus entstehenden Unterversorgung.

Rund 70% der Welt-Soja-Ernte werden als Futtermittel für die sog. Nutztierhaltung verwendet und nur in etwa 13% davon werden als direkte Nahrungsmittel für den Menschen genutzt.
Viele Ackerflächen die eben für diesen Futtermittelanbau genutzt werden, könnten wesentlich sinnvoller genutzt werden, um weltweit mehr Menschen direkt mit pflanzlichen Nahrungsmitteln zu versorgen und somit die allgemeine Welthungersituation deutlich zu entlasten.

Allein schon aus diesen wichtigen Gründen sollten wir uns mit einer (vorwiegend) pflanzlichen Ernährungsweise auseinandersetzen und uns unseren Konsum stets vor Augen führen und ggf. anpassen und optimieren.

Grund 04: Individuelle Gesundheit des Menschen

Auch die individuelle Gesundheit des Menschen sollte natürlich eine übergeordnete Rolle im Bezug auf unsere Nahrungsgewohnheiten spielen.

Pflanzliche Lebensmittel besitzen unter anderem mehr sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine oder Ballaststoffe als Produkte tierischen Ursprungs. Vielen pflanzlichen Lebensmitteln wird eine antioxidative und krankheitspräventive Wirkung zugeschrieben.
Zu den Gemüsesorten mit der höchsten antioxidativen Kraft zählen beispielsweise Knoblauch, Rosenkohl, Rote Bete, Rotkohl, Spinat, Aubergine oder die Zwiebel. Krebshemmende Wirkung wird Gemüsesorten wie Knoblauch, Rosenkohl, Rote Bete, Zwiebeln, Grünkohl, Brokkoli, Lauch und weiteren zugeordnet.

Man kann hier ein deutliches gesundheitswirksames Potenzial von pflanzlichen Lebensmittel erkennen und sollte allein schon deshalb des Öfteren auf gesunde, vollwertige Pflanzenkost zurückgreifen.


Mein Fazit

Abschließend bleibt festzuhalten, dass es abgesehen von den bereits erwähnten Gründen sicherlich noch etliche mehr gibt, die für eine vollwertig, pflanzliche Ernährungsweise sprechen. Durch diesen Artikel möchte ich sicherlich niemandem vorschreiben, dass er/sie sich mit veganer Kost auseinander setzen soll, jedoch wäre es durchaus wünschenswert, wenn ich hiermit dazubeitragen kann, die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und eventuell zukünftig des Öfteren auf mehr pflanzliche Lebensmittel und weniger Produkte aus tierischem Ursprung zurückzugreifen.

Have a nice day! 🙂


Bildquelle: http://www.pixabay.com

weitere Quellenangaben:
http://www.welthungerhilfe.de/hunger
http://www.ecodemy.de

Buchquelle:
Niko Rittenau & Sebastian Copien „Vegan Klischee Ade – Das Kochbuch“

Veganes Rezept



Scharf gebratene Kichererbsen, Ofenkartoffeln,
frische Champignons und Bio-Brokkoli mit Mandeln. 😊

Zubereitung:

  • Kartoffeln schälen, in Spalten schneiden und auf einem Backblech verteilen. Dann würzen mit diversen Kräutern, Kurkuma, Rosenpaprika, Chili & Salz. Anschließend mit Olivenöl betröpfeln und für ca. 35 – 40 Min. bei Ober- und Unterhitze (200 Grad) in den Ofen stellen.
  • Brokkoli ca. 15 – 20 Min. in Salzwasser kochen
  • Kichererbsen in eine Pfanne mit veganer Margarine geben, anschließend gut scharf würzen mit Chili, Paprikapulver, Kurkuma, Gyros-Gewürzmischung, italienischen Kräutern und zum Schluss mit einem guten Schuss Sojasauce.
  • Champignons einfach in der Pfanne mit den Kichererbsen mitbraten.
  • Genießen! 😋

Tiere Essen (Buchempfehlung)

Dieses Buch war wesentlich daran beteiligt, dass ich mich ab Juni 2014 maßgeblich mit vegetarischer Ernährung auseinander gesetzt habe und diese dann auch Schritt für Schritt umgesetzt habe.

Ein wirklich außerordentlich gutes Buch, das mir defintiv die Augen geöffnet hat! 

Jonathan Safran Foer hinterfragt in diesem Buch die Essgewohnheiten der Menschheit und deckt durch seine ausführlichen Recherchen (u.a. durch heimliches, nächtliches betreten von Tierfarmen) die Machenschaften der Intensivtierhaltung auf.

Für mich war es damals wirklich erschreckend zu sehen, wo „mein“ Fleisch im Endeffekt herkommt, bzw. welche unfassbaren Qualen beispielsweise hinter einem Schnitzel etc. stecken. Rückblickend kann ich klar behaupten, dass dieses Buch einen großen Anteil daran hat, dass ich heute sehr zufrieden vegan lebe.
Ich kann das Buch somit wirklich nur absolut empfehlen! 🙂

Bezugsquelle zum Buch:
https://www.kiwi-verlag.de/buch/jonathan-safran-foer-tiere-essen-9783462302196