Serie: Blutwerte bei pflanzlicher Ernährung – Teil 01


Diese Artikelreihe soll etwas Aufschluß darüber geben, welche Blutwerte sinnvollerweise bei einer pflanzlichen Kost im Auge behalten und getestet werden sollten.

Zu Beginn gleich mal einer der definitiv wichtigsten Blutwerte – der Vitamin B 12 – Spiegel.

Hierbei solltet ihr daraufachten, dass ihr nicht unbedingt den Serumswert bestimmen lasst, sondern im Idealfall den Holo-Transcobalamin (Holo-TC)-Wert. Dieser ist im Vergleich zum Serumswert wesentlich aussagekräftiger und misst effektiv nur das aktive B12 in eurem Körper!
Sollte es hier zu Abweichungen kommen, sprich zu einem zu geringen Wert, wäre es unter Umständen noch sinnvoll, den Homocysteinspiegel bestimmen zu lassen. Dieser steigt nämlich dann an, sobald der Körper zu wenig Vitamin B12 gespeichert hat und deutet somit relativ klar auf einen Mangel hin. Zu guter letzt, könnt ihr auch noch den Wert der Methylmalonsäure (MMA) bestimmen lassen. Dieser wiederum kann sowohl im Serum, als auch im Urin getestet werden  und steigt ebenfalls – teils stark – an, wenn dem Körper nicht genügend Vitamin B 12 zur Verfügung steht.


Referenzwerte:

Serum-Cobalamin:
 
Normwerte:       200 bis 1000 ng/l

– Hier ist zu beachten, dass selbst bei einem Wert von über 400 ng/l theoretisch ein Mangel vorhanden sein könnte, da dieser Wert nur eine limitierte Aussagekraft hat.
(Mein eigener Wert lag hier beispielsweise zuletzt bei 429 ng/l).


Holo-Transcobalamin (Holo-TC):

Normwerte:       > 50 pmol/l
Graubereich:      35 bis 50 pmol/l
Mangel:               < 35 pmol/l

– Mein persönlicher Holo-TC-Wert lag vor kurzem übrigens bei 122 pmol/l und somit absolut im grünen Bereich :-).


Methylmalonsäure (MMA):
Normwerte:       50 bis 300 nmol/l

– Die Bestimmung des MMA-Wertes ist sehr sensitiv und zeigt bereits recht eindeutig einen Mangel an Vitamin B 12 an. Dieser Wert ist dann teils stark erhöht.



Homocystein:
Möglicher Mangel:         > 10 µmol/l

– Fehlt dem Körper das essenziell wichtige Vitamin B 12, so steigt diese Aminosäure an und deutet relativ klar auf einen Mangel an B 12 hin. Ohne Vitamin B 12 kann hier kein Abbau dieser Aminosäure stattfinden, was möglicherweise toxische Wirkungen erzielen kann.


Zusatzinfo: Sind sowohl der Wert der Methylmalonsäure, als auch der Homocysteinwert im Normalbereich, so kann fast zu 100% ausgeschlossen werden, dass ein Vitamin B 12 Mangel existiert.

Allgemein sollte natürlich noch beachtet werden, dass Referenzwerte je nach Labormethode unterschiedlich ausfallen können und eine (kleine) Abweichung, nicht immer automatisch bedeutet, dass ein Mangel sicher existiert.

Diese Blutanalyse im Bezug auf aktives Vitamin B12, solltet ihr ungefähr einmal pro Jahr vornehmen. Natürlich vorausgesetzt es gab keine Unregelmäßigkeiten und es wurde nicht bereits ein Mangel diagnostiziert.

Im nächsten Teil dieser Serie, widme ich mich dem überaus wichtigen Vitamin D – dem sogenannten Sonnenvitamin. 🙂


Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2012/daz-8-2012/vitamin-b12-fuers-gehirn

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